Ablaufbohrungen

In der Vorbehandlung werden alle Bauteile mit hohem Druck chemisch vorbehandelt. Das Medium und auch anschließend das Spülwasser muss während der Behandlungsprozesse wieder in die dafür vorgesehenen Becken abfließen können. Bleiben Rückstände in Hohlräumen ist kein Aushärten der Lackschicht beim Einbrennen möglich. → Lackfehler


Angaben in der Anfrage

In Ihren Anfragen und auf dazugehörigen Zeichnungen müssen die geforderte Korrosionsschutzklassen, etwaige Toleranzen und/oder von Farbe freizuhaltende Flächen angegeben sein.


Aufhängelöcher

Alle Bauteile müssen gesichert vor Verformung und Absturz an den Taktförderer angehängt werden können. Daher ist bereits bei der Planung und Konstruktion die Aufhängemöglichkeit – Aufhängelöcher / Ösen – mit zu berücksichtigen.


Farbabweichungen / Toleranzen bei RAL-Farben

Bei der Herstellung der Farbpulver richten sich die Hersteller nach einem Toleranzbereich, der in beiden Richtungen der Farbskala ausgelegt werden kann. So kann es vorkommen, dass Hersteller A einen Farbton herstellt, welcher an einem Ende des Toleranzbereiches liegt und bei Hersteller B am anderen Ende des Toleranzbereiches. Daher kann es zu Farbabweichungen kommen, welche auch mit bloßem Auge zu sehen sind.

Bezugnehmend auf die „VdL-Richtlinie 10“ sind Farbabweichungen innerhalb eines RAL-Farbtons kein Reklamationsgrund.
Link: Verband der deutschen Lack – und Druckfarbenindustrie e. V. – VdL-Richtlinie 10


Kantfähigkeit

Die Biege- und Kantfähigkeit von Pulverlacken ist keine zugesicherte Eigenschaft von Polyesterpulvern. Spezialpulver, welche extra für diesen Zweck gefertigt werden können aber mit limitierter Farbpalette und/oder Glanzgraden extra bestellt werden.


Kratzer, scharfe Kanten, Grat

Da Pulverlacke zur Kantenflucht neigen, sollten scharfe Kanten und Grate vermieden werden. Während der Vernetzung kann sich der Lack über die scharfe Kante oder den Grat zurückziehen und bildet so keine geschlossene Oberfläche.
Außerdem gilt: Jede Unebenheit, welche man mit der Fingerspitze spüren kann, wird nach dem Beschichten zu sehen sein.


Laserschnittkanten

An Laserschnittkanten die mit Sauerstoff geschnitten wurden, bildet sich eine Oxidschicht auf der eine Pulverbeschichtung nicht haften kann. Daher muss diese entfernt werden. Alternativ sollte mit Stickstoff gelasert werden.
Beachten sie unbedingt auch den Punkt „Kratzer, scharfe Kanten, Grat“.


Angaben zur gewünschten Pulverqualität

Durch die nachfolgenden Angaben wird die Art der Vorbehandlung, die Notwendigkeit einer Grundierung und die Pulversorte festgelegt.

  • Farbangaben in RAL-Nummern sowie Glanzgrad der Oberfläche
  • Einsatzbereich (innen, außen, seewasserbeständig, aggressive Medien)
  • Korrosionsschutzklasse

Reinigung und Pflege

Bei der Reinigung und Pflege einer pulverbeschichteten Oberfläche muss darauf geachtet werden, dass das verwendete Tuch oder die Reinigungswatte nicht abrasiv ist. Außerdem dürfen niemals Reinigungsmittel verwendet werden, welche Lösungsmittel oder halogenierte Kohlenwasserstoffe enthalten. Verwendet werden darf Isopropylalkohol oder Reinigungsbenzin. Für die normale Unterhaltsreinigung genügt allerdings handwarmes Wasser ggf. mit geringem Zusatz von pH-Neutralen Reinigungsmittel.
Im Außenbereich ist eine solche Reinigung für den Erhalt des dekorativem Aussehens und dem Korrosionsschutz notwendig.


sendzimirverzinktes Blech

Bei sendzimirverzinktem Blech muss darauf geachtet werden, dass diese nicht vom Blechlieferanten vorbehandelt wurden. Wir können NUR geölte Bleche beschichten.
Für einen zusätzlichen Korrosionsschutz können wir eine Epoxid-Grundierung aufbringen.


Spachteln

Spachtelmassen, die auf Polyester- oder Epoxidbasis basieren, wie sie im Nusslackbereich verwendet werden, können nicht eingesetzt werden. Diese verfügen nicht über die benötige elektrische Leitfähigkeit und auch nicht über die notwendige thermische Stabilität. Auch Spachtelmassen die speziell für Pulverbeschichtungen angeboten werden, sind nur bedingt geeignet.

Generell sollen großflächige Spachtelarbeiten vermieden werden, da diese zu Ausgasungen und Lackablösungen führen können.


Verpackung und Transport

Die Verpackungsmaterialien, die von uns verwendet werden, dienen nur dem Schutz der beschichten Bauteile beim Transport. Bevor die Bauteile eingelagert werden, muss unser Verpackungsmaterial unbedingt entfernt werden! In der verwendeten PE-Folie befinden sich Weichmacher, die unter Einfluss von Wärme, Sonne und Feuchtigkeit ausgasen und die Lackoberfläche beschädigen können.
Auch ist darauf zu achten, dass ich auf oder unter der Folie keine Wasseransammlungen bilden, da diese zu „Wasserflecken“ auf der Beschichtung führen können. Diese können allerdings durch erneutes tempern wieder entfernt werden und haben keinen Einfluss auf die Qualität der Beschichtung.


Unbedingt zu vermeidende Verunreinigungen

Aufkleber
Aufkleber müssen vor dem Beschichten restlos entfernt werden oder auf nicht sichtbaren Flächen angebracht sein. Durch den, bei der Pulverbeschichtung üblichen Sprühnebel (Overspray), kann allerdings nicht gewährleistet werden, dass die Aufkleber nach der Beschichtung noch lesbar sind.

Beschriftung
Beschriftung (Edding, Blei- und Fettstifte, usw.) im sichtbarem Bereich muss vermieden werden da diese ggf. nach der Beschichtung noch sichtbar sein kann.

Innere Fett- und Ölbelastungen
Fett- oder Ölablagerungen in Hohlräumen von Bauteilen verflüssigen sich beim einbrennen des Pulverlacks bei Temperaturen um ca. 200 °C. Die Öle und Fette treten dann durch nicht dicht geschweißte Nähte oder andere Öffnungen nach außen und machen ein Haften der Beschichtung an diesen Stellen unmöglich. Daher sind solche Ablagerungen unbedingt zu vermeiden.

Rost / Aluminiumoxid / Zinkoxid
Verunreinigungen dieser Art verringern die Haftung der aufgebrachten Pulverbeschichtung, die Oberflächengüte und die Lebensdauer der Bauteile.

Silikon
Die Bauteile sollten vor dem beschichten niemals mit Silikon in Kontakt kommen.
Silikon lässt sich nur durch spezielle Reiniger entfernen und ist hoch hitzebeständig, wasserfest und weitgehend chemikalienresistent.

Walzhaut und Zunder
Walzhaut und Zunder verbindet sich nicht mit dem eigentlichen Material und muss daher entfernt werden, da es sonst zu Lackablösungen kommen kann.


Feuerverzinkte Bauteile

Bei feuerverzinkten Bauteilen kann es zu Haftungsproblemen, bzw. großflächigen Ausgasungserscheinungen kommen, die nicht vom Beschichter beeinflussbar sind.

Diese Mängel werden oftmals den Beschichtern angelastet. Allerdings führt bereits die falsche Werkstoffwahl: wie der Einsatz von Baustählen mit zu hohem Siliziumgehalt, nicht entfernte Zunderkanten und Konstruktionsfehler, zu Haftungsproblemen.

Diese Fehler sind bereits beim Metallbauer zu suchen und sind außerhalb unserer Gewährleistung.

Auch beim Feuerverzinken selbst können Fehler auftreten:

Ausgasungen bei zu dicker Zinkschicht oder zu langer Verweildauer im Zinkbad, sowie die falsche Lagerung der verzinkten Ware (Weißrostbildung) führen ebenfalls zu Problemen mit der Beschichtung.

Des Weiteren gibt es Probleme, wenn der Metallbauer die Zinkoberflächen so stark beschleift, dass die Zinkschicht nur noch minimal vorhanden ist und beim Einbrennen der Beschichtung aufplatzt.

Da wir als Beschichter keinen Einfluss auf die genannten Probleme haben, ist eine Gewährleistung trotz aller von uns genutzten Möglichkeiten um diese Fehlerquellen zu reduzieren, im Bezug auf Ausgasungserscheinungen, Haftungsproblemen und Unterwanderung durch Rost, ausgeschlossen.